Illeismus psychologie

Illeismus ist ein faszinierendes Phänomen in der Psychologie, das die Art und Weise betrifft, wie Menschen sich selbst und andere wahrnehmen. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Aspekte des Illeismus in der Psychologie genauer betrachten und verstehen, wie es unser Verständnis von Identität und Kommunikation beeinflusst.

Was ist illeismus?

Illeismus ist die Praxis, sich selbst in der dritten Person zu bezeichnen. Anstatt „ich” zu sagen, verwendet eine Person ihren eigenen Namen oder Pronomen wie „er” oder „sie”, wenn sie über sich selbst spricht. Dieses Verhalten kann in verschiedenen Kontexten auftreten, einschließlich Alltagssprache, literarischer Erzählung und in der Psychologie.

Arten des illeismus

Illeismus kann in zwei Hauptkategorien unterteilt werden:

  • Illeismus der ersten Person: In diesem Fall verwendet eine Person ihren eigenen Namen oder Pronomen, wenn sie über sich selbst spricht. Zum Beispiel: „John denkt, John sollte besser auf seine Gesundheit achten.”
  • Illeismus der dritten Person: Dies beinhaltet die Verwendung des Namens einer Person oder Pronomen wie „er” oder „sie” von einer Person, um sich selbst zu beschreiben. Ein Beispiel hierfür wäre: „Maria sagt, sie ist bereit für die Präsentation.”

Psychologische gründe für illeismus

Der Illeismus kann auf verschiedene psychologische Gründe zurückgeführt werden. Ein häufiger Grund ist die Selbstregulation und die Verbesserung der emotionalen Kontrolle. Indem man von sich selbst in der dritten Person spricht, kann man eine gewisse Distanz zu den eigenen Gefühlen und Gedanken schaffen. Dies kann helfen, Emotionen besser zu verarbeiten und rationaler zu denken.

Ein weiterer Grund könnte die Betonung oder Selbstmotivation sein. Indem man den eigenen Namen verwendet, kann man sich selbst ermutigen oder sich selbst an die Verantwortung erinnern. Zum Beispiel könnte jemand sagen: „Anna, du schaffst das!”

Illeismus in der literatur

Der Illeismus wird auch häufig in der Literatur und im Film verwendet. Schriftsteller und Drehbuchautoren nutzen ihn, um die Charakterisierung zu vertiefen oder um eine bestimmte Perspektive auf den Protagonisten zu vermitteln. Ein berühmtes Beispiel dafür ist Holden Caulfield in J.D. Salingers „Der Fänger im Roggen”, der oft in der dritten Person von sich selbst spricht.

Illeismus in der psychologie

Psychologen haben den Illeismus als interessantes linguistisches Phänomen betrachtet. Es kann Einblicke in die Art und Weise bieten, wie Menschen Selbstbewusstsein und Identität entwickeln. Es kann auch als Werkzeug zur Analyse von Gesprächen und psychologischen Bewertungen dienen.

Faqs zum illeismus

Warum sprechen menschen manchmal von sich selbst in der dritten person?

Menschen verwenden den Illeismus aus verschiedenen Gründen, darunter die Verbesserung der emotionalen Kontrolle und Selbstmotivation.

Gibt es kulturelle unterschiede im illeismus?

Ja, es gibt kulturelle Unterschiede im Illeismus. In einigen Kulturen ist es akzeptabler oder sogar gebräuchlich, von sich selbst in der dritten Person zu sprechen.

Wie kann illeismus in der therapie genutzt werden?

Psychologen können Illeismus in der Therapie nutzen, um Klienten bei der Verbesserung ihres Selbstbewusstseins und ihrer Selbstreflexion zu unterstützen. Es kann dazu beitragen, Emotionen und Gedanken zu externalisieren und rationaler zu betrachten.

Die schlussfolgerung

Illeismus ist ein faszinierendes Phänomen in der Psychologie und in der Sprache. Es kann tiefe Einblicke in die menschliche Psyche bieten und hat Anwendungen in verschiedenen Bereichen, von der Literatur bis zur Therapie. Das Verständnis des Illeismus kann uns helfen, die Komplexität der menschlichen Identität und Kommunikation besser zu erfassen.

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Wojciech

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